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UMPLANUNG VON INSTITUTSRÄUMEN, EINBAU VON MÖBELN, VERWEBUNG VON RAUMZUSAMMENHÄNGEN
coopdisco (Asli Varol, Dagmar Pelger, Pedro Coelho + Frieda Grimm, Sarah Naira Hachem Herfurth), 2022

Das Institut für Europäische Ethnografie der Humboldt Universität in der Möhrenstraße in Berlin Mitte durchläuft eine Transformation. Um diese auf Ebene einer neuen Zugänglichkeit für Alle, im Kontext der Umbenennungsprozesse zur Anton-Wilhelm-Amo-Straße und als gemeinsame Öffnung anderer aneigenbarer Lern- und Sozialräume für eine diverse Studierenden- und Lehrendenschaft imaginierbar, umsetzbar und erlebbar zu machen, ist ein UMordnungsPLANee entstanden.

Er umfasst die Reorgansiation des Erdgeschosses durch die Verlegung des Haupteingangs in die Hofzufahrt, die Verwebung der straßenseitigen Institutsräume zu einem durchlässigen Kammersystem, deren Ausstattung mit unangepassten Möbeln und die Umdeutung des Ex-Foyers zum Vorraum eines kolonnadenbegleitenden Balkonraums.

Die alte Hofzufahrt beherbergt bald eine Strassenausstellung und wird zum Institutseingang für alle. Die Kondition der Ausstellung legt sich über die bestehenden Erschließungsräume und leitet in den bald teilentsiegelten GartEEN mit Seminarraumunterstand. Kuchen, Pilze, Regalbänke, Säulenstümpfe und Trapeztische reorganisieren die Raumkette aus Café, Vorraum, Ex-Foyer, Post-IT, PHDzimmer und doppelgeschossigem Studierendenraum. Eine verlorene Säule wird zum Amoarchiv.

Die in den 1950er Jahren als axialsymmetrischer Hochschulbau erstellte Anlage wird durch eine Umordnung der neoklassizistischen Raummotive überschrieben und um nicht/neu/normale Einbauten ergänzt, die sich erst im Gebrauch durch die Institutszugehörigen und Besucherinnen für andere Lern- und Arbeitsweisen öffnen.

In Kooperation mit CafEE-AG, AMO-AG, collectiveACCESS-AG, Aron, Hacke und Hobel, Fabian, Karankobel, Kwame, Schokowerkstatt, Tillmann, Zinken und Zapfen, Felix Marlow.

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ENTWURF FÜR EINEN SELBSTEINBAU
WETTBEWERBSBEITRAG
coopdisco (Asli Varol, Franziska Ebeler, Dagmar Pelger, mit Roberta Burghardt, Pedro Coelho), 2022, dritter Platz

... über eine Rolltreppe gelangt man in einen verglasten Eingangsbereich, der direkt in den von unten bereits sichtbaren Galerieraum führt. Von hier aus öffnet sich der Blick in den weiten Stadtraum, zum Bahnhof Alexanderplatz, dem Fernsehturm, das rote Rathaus bis zur Marienkirche. Eine lange Bank lädt zum Verweilen ein und leitet entlang der Galerie in den Veranstaltungssaal, der sich nach hinten zieht und von verschiedenen Arbeitsgruppen angeeignet werden kann. Durch seine Lage quer zur Galerie rahmt sich der Blick in den Stadtraum und kontrastiert mit der Weite des Galeriepanoramas. Durch Vorhänge lässt sich der Saal verdunkeln und von Tageslicht und Panorama abschirmen. Der hinter der Galerie liegende Ausstellungsbereich ist sowohl über einen großen Durchgang vom Foyer aus, als auch durch einen Durchgang am Ende der Galerie erreichbar. So hat der Ausstellungsraum zwei mögliche Ein- und Ausgänge, die im Rahmen unterschiedlicher kuratorischer Konzepte zum Einsatz kommen. Die Besucher:innen können vor oder nach einer Ausstellung durch die Galerie geführt und dadurch der Stadtraum ein fester Teil des Ausstellungsbesuches gemacht werden.

Die aus der Oranienstraße bekannte Bücherwand bildet gemeinsam mit einem einladenden Tisch im Foyer eine empfangende Situation, die vermittelnd wirkt. Unterschiedliche Dinge finden am und um den Tisch statt. Er bildet die Schnittstelle zwischen Foyer und Ausstellungsbereich und zwischen Arbeitsgruppenräumen und Geschäftsstelle andererseits. Es entsteht ein gemeinsamer Sozialraum, ausgestattet mit Empfang, Küchenzeile und Aufenthaltsraum, in dem sich künstlerisch-kuratorische Arbeit mit organisatorisch-reproduktiver Arbeit überkreuzen, miteinander verschachtelt werden können oder voneinander abgelöst. Das Herz der NnGbK. Dieser Raum für Austausch löst die Grenzen zwischen der Arbeit hinter der Kulissen und die der Besucher:innen. Grenzen zwischen Reproduktion und Repräsentation werden durchlässig und erlauben gemeinsame Teilhabe an Aussicht und Licht.

Vorbei am Sitz(ungs)raum mit Eckbank, in den sich die Küche hinein erweitern lässt, gelangt man zu den flexiblen Arbeitsräumen, die mit teils verglasten Schrankwänden unterteilt sind. Eine raumhohe Tür ...

miami

EINBAU, UMBAU, AUSBAU, VERBAU
coopdisco ongoing ...

Special support: Dominik Grube (bauen, bauen, bauen)
Teppich: New vision
Bodenlack: RAL 6019
Elektrik: Frieder Rock

ellen's kitchen

MASTERPLAN & INNENAUSBAU
Mit Ester Goris, Studio Staartster 2011

Unbau eines Brüsseler Stadthauses , Erweiterung des Treppenhauses zur Wohnküche und Anbindung zweier Wohnstudios in Souterrain und Hochparterre.

Die Küche wird ins Treppenhaus erweitert, eine Daunendeckentür dient dem thermischen Abschluß im Winter. Schiebelemente lassen die Küche bei Bedarf verschwinden. Die Studios in Souterrain und Hochparterre erhalten eine gemeinsame Kitchenette, die sich aus dem bestehende Marmorboden herausfaltet. Ein Fenster mit Bank ermöglicht Kommunikation zwischen den Küchen und verstärkt die räumlichen Verschränkungen im Haus.

studioestergoris.com

woning met muziekstudio

UMBAU, ABBAU, NEUBAU, AUSBAU
Mit Ester Goris
Studio Staartster 2011

Um das in den 70er Jahren komplett überdeckelte Gartengrundstück in eine Wohnung mit Musikstudio zu transformieren, wird in Verlängerung der thermisch geschlossenen ehemaligen Kutschendurchfahrt ein patioartiger Garten über die gesamte Tiefe des Grundstücks zur Belichtung der Wohnräume freigehalten.

Im Bestandsgebäude beginnend reihen sich die verschiedenen Raumprogramme entlang des 6 Meter schmalen Grundstücks auf: Bad, Schlafzimmer, Küche, Wohnbereich und Musikstudio. Wohnraum und Studio sind zum neuen Garten hin vollständig verglast und werden entlang der Grundstückswand durch einen langen Holzschrank begleitet. Das Zentrum bildet ein Kochmöbel, das um die alte Küchenwand greift und das ehemalige Fenster zum Hof mit aufnimmt.

Ein schwerer Samtvorhang wurde zusammen mit den Schiebeglaselementen so konzipiert, daß eine geräuschschluckende Haut sowohl zu den anderen Wohnräumen als auch zur Nachbarschaft hin wirksam wird. Die Schichtung von Alt und Neu sowie Innen und Außen soll die Bewohner zu verschiedenen Varianten der Aneignung inspirieren.

studioestergoris.com